Deutsche Hochschulmeisterschaften im Trampolinturnen (DHM),
28. Januar 1995 in Braunschweig/GER

Wie seit Jahren beabsichtigt, fand anläßlich des 250-jährigen Jubiläums der Technischen Universität Braunschweig, die DHM im Trampolinturnen statt. Die Unterstützung durch die Uni in Form von Räumlichkeiten (Mensa/ Unisport), Verpflegung (Mensa), Dienstwagen und Materialien (Unisport) war, wie seit Jahren, ausgezeichnet. Dafür geht der besondere Dank an Martin Sklorz, dem Leiter des hiesigen Hochschulsports, der ihn bitte an allen Beteiligten verteilen möge.

Wunschvorstellung für das Jubiläum, nicht nur seitens der Braunschweiger Trampoliner, war die erste Internationale DHM, der Wunsch Martin Sklorz eine Studentenweltmeisterschaft. Trotz rechtzeitiger Anträge und einiger Bemühungen hat es letztendlich dazu nicht gereicht. Vielleicht waren wir nicht enthusiastisch genug, den lieben ADH-Mitstreitern gehörig auf die Nerven zu gehen. Aber es lag wohl eher an den knappen Finanzen.

Von Müdigkeit war bei den Braunschweigern trotzdem nichts zu spüren. Schier endlose DHM's vergangener Jahre noch in Erinnerung, wurden für die zu erwartenden 120 Aktiven zwei Kampfgerichte bestellt. Zur Überraschung, ging die Zahl der Aktiven auf moderate 80 zurück, eine so gemütliche Runde hatte es seit zehn (?) Jahren nicht mehr gegeben.

Die DHM sollte die erste sportliche Veranstaltung im Jubiläumsjahr der TU sein. Somit fand auch unsere Randsportart offiziellen Zuspruch in Gestalt des Oberbürgermeisters Braunschweigs, Herrn Steffens, und der Vizepräsidentin der Universität, Frau Dr. Ehmke, die von mir angemessen in zeitgenössischer Kleidung des 18. Jahrhunderts begrüßt wurden. Beide eröffneten den Wettkampf mit einiger Verwunderung und bestaunten, wie angesichts knapper Kassen, noch so große Sprünge vollführt werden können.

Dem Vorkampf folgte pünktlich um 17:30 Uhr das Finale der besten Frauen und Männer. Wie schon öfter, fehlte die breite Spitze, um den Wettkampf vielleicht noch interessanter und spannender zu machen, dafür waren zwei Aktive vertreten, die der Weltspitze angehören. Favoritin war Tina Ludwig, Uni Frankfurt/M, ganz nebenbei Synchronweltmeisterin '94 (ihre Synchronpartnerin stand vor einem Jahr auf dem Siegertreppchen). Sie konnte sich schon im Vorkampf klar von ihren Konkurrentinnen absetzen und gewann den Titel mit deutlichen Vorsprung. Die Zweite, Ivonne Kraft aus Karlsruhe, turnte zwar noch schwieriger, konnte aber der besseren Haltung von Tina nichts entgegen setzen. Ariane Stritzke, Uni Hannover, landete auf Platz 3. Mit annähernd gleichen Haltungsnoten wie die Siegerin, fehlten ihren Übungen die Schwierigkeit und zu Platz 2 ein paar Zehntel. Die weiteren Finalistinnen folgten mit großem Abstand.

Bei den Männern fast das gleiche Bild. Martin Kubicka, Uni Frankfurt/M, und erstmalig auf einer DHM, dominierte das Geschehen. In seiner Finalkür zeigte er, daß auch auf internationaler Ebene mit ihm zu rechnen ist. Seine Übung mit 11,5 Schwierigkeits-Punkten (anschaulich: nach 10 Sprüngen hatte er 20 Salti und 15 Schrauben absolviert) fällt eindeutig in die Kategorie Weltklasse. Uwe Wochnowski, TU Berlin und erfahrener Bundesligaturner, kam weit abgeschlagen auf Rang 2. Axel Luther, Uni Hannover, verlor einige Punkte durch seinen Patzer in der ersten Kür. Er wurde Dritter.

Mit beiden Siegern in der Mannschaft, stand frühzeitig fest, daß auch die Uni Frankfurt/M die Mannschaftswertung gewann. Große Freude bei den Karlsruhern, die noch vor den Hannoveranern auf dem 2. Platz landeten. Da für die Wertung nur der Pflichtdurchgang zählt, wirkte sich auch hier Axels Patzer nachteilig aus. Pech!

Außerhalb der offiziellen Rangliste und während der Abschlußfeier werden, stets unter großem Jubel, jene gekürt, die in den letzten 10 Jahren höchstens Uni-Turnhallen von innen gesehen haben. Da es keinen Trampolin-USC gibt, läßt sich jener Typus in zwei Worten beschreiben: lupenreiner Uni-Hüpfer. Wenn sich manche DTB-Aktive mit 20 aufs Altenteil besinnen, starten jene ihre "Karriere" erst. Und erreichen zum Teil erstaunliche Leistungen!

So siegte bei der internen Studentinnen-Wertung Angelika Priese, Uni Hamburg, vor Brigitte Rahn, WKG Karlsruhe, und Anke Riedel, Uni Göttingen. Angelika kam offiziell auf dem 10. Rang. Manfred Reuter, Uni Braunschweig, gewann die interne Wertung die Studenten, gefolgt von Christoph Scheeder, WKG Karlsruhe, und Mike Sichel, Uni Göttingen. Alle drei waren sogar im Finale vertreten, wobei Manfred ebenfalls Platz 10 errang.

In der abschließenden Aktiven- und Obleutebesprechung wurde kurz über die kommenden Monate berichtet. Für die DHM 1996 interessiert sich die DSHS Köln. Sie hatten ihr Interesse schon auf der DHM 1994 bekundet. Ein weiterer Ausrichter würde sich mit Karlsruhe finden, evtl. stehen die Stuttgarter zur Verfügung.

Am 8. April wird Darmstadt die SDHM ausrichten. Dabei kam zur Sprache, daß sich diese Wettkämpfe deutlich in ihrer Art von der DHM unterscheiden. So stieß die Idee Henning Schreibers (Referent Wettkampfsport) auf Zustimmung, SDHM bzw. NDHM in ADH Open Nord bzw. Süd umzubenennen. Die Darmstädter sind in ihren Vorbereitungen allerdings so fortgeschritten, daß der neue Name vermutlich dieses Mal noch nicht auftauchen wird.

Mit Bedauern wurde die Tatsache aufgenommen, daß aus Geldmangel kein ADH-Team zu den Scottish Open am letzten Februarwochenende fährt. Einige Unis werden aber wieder auf eigene Initiative die Schotten besuchen.

Die Mitteilung, daß es eine Trampolin-Home-Page im WorldWideWeb gibt, wurde von den am Internet Partizipierenden mit Interesse aufgenommen. Auch dieser Bericht wird dort veröffentlicht werden. Weiter können sich jene, die auschließlich über einen Mail-Anschluß verfügen, in eine Mailing-Liste eintragen lassen. Jenen werden automatisch aktuelle Informationen zugesandt. Initiator der Home-Page ist Ralph Busse <busse@darmstadt.gmd.de>, die Mailing-Liste unterhält unser Sieger Martin Kubicka <kubicka@wiwi.uni-frankfurt.de>.

gez. Heinz Birthler <bit@grs.de>, Disziplinchef Trampolin

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